Gesundheit heute - eine offizielle Verfügung

Wir haben die Krise. Noch schlimmer: wir leben die Krise. Gerade herrscht draussen, drinnen, überall Krisenmodus.

Wer jetzt ins Krankenhaus kommt, wird dort lange bleiben, wer jetzt gesund noch ist, den wird man noch länger meiden. Oder etwa nicht? Die Krise rund um den Virus in Übersetzung "Krone", mit etlichen Prae/Post/Subfixen versehen und daher noch bedrohlicher, hat unser Abendland innerhalb weniger Wochen in Gewalt genommen. Nomen est Omen tönt es, fast wie damals vom Katheder. Corona bedroht die "Krone der Schöpfung". Irgendwie skurril.

"Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch". Lesen sollten wir in diesen Zeiten Hölderlin. Er kannte noch kein modernes Gesundheitssystem und dessen heilbringende Errungenschaften. Heute liest sich diese Erkenntnis fast holprig. Und lässt an Umkehr denken. "Wo das Rettende ist, wächst auch die Gefahr"...

Segen und Fluch zugleich. Das hatte Hölderlin ganz sicher im Blick. Jede Zeit, jede Innovation kennt beides, das zeitversetzt jeweils als Einheit auftritt. Globales Wirtschaften führt in dieser Logik notgedrungen stets zur möglichen globalen Katastrophe.

Wie steht es in dieser Beziehung, vereinfacht formuliert, um unsere Gesundheit? Mit einem Gesundheitsystem, das utopisch gedacht und angelegt wird als allumfassende Wohltat für die "Weltgesellschaft"? 

Denn Gesundheit genießt in diesen Zeiten fast totalitären Anspruch. Es gibt quasi kein Entkommen mehr aus dem Denken vom Mangel an Gesundheit "an sich". Nach Kriterien der WHO wird "Gesundheit" mit dem Setzen enger Grenzbetrachtungen nur noch in Ausnahmefällen möglich sein. Es geht nicht mehr um das gesunde Subjekt (ich fühle mich gesund), fast ausschließlich um das kranke Objekt (deine Blutwerte entsprechen nicht den Ansprüchen des "Gesunden").

Sobald das Subjekt, obwohl es objektiv als krank bezeichnet werden muss, sich selbst als gesund betrachtet, unterstellt man ihm bald einmal Ignoranz, Hysterie und Unverantwortlichkeit. Der körperlich Gesunde wird, weil er dem aktuellen Verständnis nach geistig krank sein muss, aus Vernunft der Räson unterstellt.

Sicherlich, das ist eine überaus radikale Betrachtung der Umstände, die ohne Frage "gut" gedacht sind. Aber der Schrecken liegt stets hinter zunächst vordergründig als "gut" Betrachtetem. Und Obacht! Gesetzesanträge für die Einführung flächendeckender Obsorge als Zwang zur Massenimpfung würden soeben vermutlich ohne viel Gegenstimme jedes Parlament "freiheitlicher" Gesellschaftsordnungen passieren.

Ebenso in den Fragen zum allmächtigen Rettungswesen. Bereits heute ist an vielen Stellen persönliche Obsorge einer "allgemeinen Vernunft" unterworfen. In der Öffentlichkeit wird jeder Mensch ohne erkennbares Lebenszeichen in einer ersten Maßnahme wiederbelebt. Ausnahmslos! Unter Zwang, selbst wenn ich mir auf die Stirn tätowieren sollte: "No First Aid!". Da dies nur ein vielleicht noch gesunder Geisteskranker täte, ist seine persönliche Obsorge aus Vernunftsgründen obsolet.

Ich sage es klar und deutlich; man wird es vernehmen, aber nicht danach handeln: "Bitte an mir nicht die Wohltat einer Wiederbelebungshandlung üben!" Ich sage dies, bis auf Widerruf unwiderruflich. Ich will zumindest vorher befragt sein und zustimmen dürfen. Sollte dies nicht mehr möglich sein, werde ich mich klaren Verstandes dem Unverfügbaren stellen.

Hölderlin kannte die Unmöglichkeit dieser absoluten Freiheit. Musste sich darob etwa sein Gemüt so weit verrücken, dass er schließlich abgeschieden endete, wie es berichtet wird?

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