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Es werden Posts vom März, 2023 angezeigt.

Zitate / Gedanken / Bonmots (in Arbeit)

1. Gerhard Polt im Gespräch   Gespräch mit Paul Jandl, abgedruckt in der NZZ vom 3. März (in Klammern Einwände / Anmerkungen):  "Herr Polt, Sie haben kürzlich mit dem Vorschlag aufhorchen lassen, in den Schulen Schimpfen und Fluchen als Kulturtechniken zu unterrichten. War das ernst gemeint?  In einem gewissen Alter beginnen die jungen Leute, andere zu ärgern, sich über sie lustig zu machen, Zerrbilder zu schaffen. Ich weiss, dass es Spass machen kann, zu schmähen. Das rhetorische Element wird heute überall vernachlässigt. Niemand weiss mehr, was Ironie ist und wie sie funktioniert. Die Leute können damit nicht mehr umgehen. Früher haben sie in ihren Verwünschungen unheimliche sprachliche Bilder geschaffen. Es braucht eine Rekultivierung der Beschimpfungskultur. (Fehlender Humor, der Mangel an Polts angemahnter "Beschimpfungskultur" treibt uns zunehmend zur Verzweiflung; mich treibt es dagegen mehr und mehr zur Überzeugung, dass wir mit "unserer (westlichen) Lebensa

Der stete Wandel; ein Zeichen göttlichen Mysteriums?

Jeden Morgen füllt sich der Raum christlicher Kirchen vom Chorgestühl aus durch Gesänge dort im Wechsel sitzender oder stehender Mönchen und Nonnen. Pünktlich ertönen ihre Stimmen zum Invititorium (lat. Einladung) und beginnen somit den Tag. Mit einem ewig gleichen Ablauf wird der Tag liturgisch nach Horen (Stunden) geteilt, festgeschrieben im sogenannten Stundenbuch. Das Invititorium ist somit das erste Gebet des Tages, das gemeinschaftlich zelebriert wird. Im Laufe der Geschichte des Christentums und seiner zahlreichen Konfessionen haben diese Riten vielerlei Ausprägungen und Veränderungen erfahren. Eine Konstante allerdings bleibt, wie das Wort bereits sagt, unveränderlich. Der geregelte Ablauf dient der Verherrlichung Gottes durch die Gebete der Gläubigen. Menschen moderner, aufgeklärter Gesellschaften scheint dieser Ablauf je nach Befindung folkloristische Tradition oder aber nach wie vor sinnstiftende Kultur. Unabhängig davon scheint die Strukturierung des Tages eine wichtige Fun