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Es werden Posts vom Juni, 2022 angezeigt.

Rosen aus Rodaun

Mit der zweiten Durchsicht auch vom II. Akt bin ich nun durch; und ich muss schon sagen: die Worte der beiden, mir vorliegenden Libretti ziehen mich mit jedem Durchgang noch tiefer ins Geschehen! Wer könnte sich auch entziehen, diesem Schatz an Wortwitz und an Güte, an Wohlgefallen! Trotz (oder gerade aufgrund) ihrer überdeutlich grotesken Heiterkeit aus Zuweisungen, Entsprechungen und "Hoffärtigkeiten", die in komplexer wie tiefgründiger Rollenzuschreibung "geschürft" werden! Diesen "Schatz" gilt es auch für uns mit gleicher Lebendigkeit zu unserer Bühne zu machen! Mlt einem Konzept des Changierens zwischen Kern und Rahmen unter Vermittlung einer Metaebene aus Schattentheater, Musik und Zeugnissen vom Schriftverkehr H.S. könnte das Spiel der "leibhaftigen" Figuren auf einer weiteren Ebene erfahrbar machen. Zudem wäre eine konzeptionelle Nähe zu unserer frauJEDERmann sichtbar. Dort gab es durch Entsprechungen metaphorischer Figuren zu ihren höchs

Auf der Flucht (vor der Angst)

Eine Morddrohung, in linkischer Schrift mit wenigen Worten auf einen Zettel geworfen und einem Kürzel signiert, lag im Briefkasten. "In 10 Tagen bist du tot!" Ist das ein falscher "Film"? Ein Irrer? Ein Feind? Aus dem Haus, aus beruflichem Umfeld? Ein "Freund', der ein Wort, harmlos in hitziger Debatte gesprochen, nicht vergeben will? Eine "Ex"? Bin ich überhaupt der richtige Adressat? Mein Name stand auf dem Zettel, das ja, aber war tatsächlich ich persönlich gemeint? Ist mein Name nur zufälligerweise zum Synonym geworden für Hass gegen jemanden? Oder einem Gefühl an Missgunst? Einer Projektion. Verbreitet etwa mein selbstbestimmtes Sein, meine schiere Körpergröße "Angst"? Länger als 10 Minuten benötigte ich nicht für diese vertrakten Gedanken. Einfach abschütteln? NICHT daran denken, mich nicht weiter damit beschäftigen? Es war meine Freundin, die den Zettel aus unserem Briefkasten gefischt hat. Was macht es mit ihr? Fühlt sie sich ebe

RodaunerRosenkavalierReloaded - Konzeptideen

Lieber XXXXX, ich nahm mir die Zeit zum "spinnen" und konnte daher zu unserem Rosenkavalier den Faden der letzten Tage ein wenig weiterspinnen. Will unsere Überlegungen eher noch weiter "aufrollen" als allzufrüh zu "verknäueln". Das sollen erst die nächsten Schritte. Eines scheint mir wichtig voranzustellen: Das Skandalon, das in der Kernhandlung nach wie vor bestens funktioniert, will in einer zeitgemäßen Rahmenhandlung UNVERÄNDERT wohl kaum funktionieren. Und nach wie vor bin ich davon überzeugt, dass es dort auch die Bedienung eines "überkommenden" Rollenklischees nicht mehr nötig hat. In der Rahmenhandlung darf in dieser Beziehung gar kräftig durchgemischt werden! Unverändert und auf den Punkt gebracht wäre das Skandalon heutiger Zeit, dass es unzumutbare Herrschaftsverhältnisse wie selbstverständlich auch heute noch gibt! Über unsere Grenzen hinaus, daher in dieser Dimension mehr denn je zuvor! Wir brauchen sozusagen "heutige" Mac

Der Rosenkavalier - Grundlagen zeitgemäßer Inszenierung

E-Mail vom 9.Juni 2022 Ihr Lieben, Ein denkwürdiger Abend, der Pfingstmontag vor einigen Tagen! Wie rasch sich doch im "Sturm von Gedanken" ein grobes Vorkonzept zu einem neuen Projekt entwickeln lässt. Etwas Gutes zu essen, ein guter Wein; aber noch viel mehr, Freude und Spass an Ideen! Ich denke, wir sind alle mit frischen Bildern, einer sehr vagen Ahnung zwar noch, zu einer möglichen Gestalt des Rodauner Rosenkavaliers auseinander gegangen. Gibt doch das Stück, wie es von Hofmannsthal und Strauss angelegt ist, und wie es über die Jahre in vielerlei Inszenierungen zum allgemeingültigen Kulturgut werden konnte, auch so unglaublich viel her. Und ist seinem "Wesen" nach "ur-österreichisch"! Einfach zum Verlieben! Eine Komödie, zugleich grob und trivial, und doch auch geistig und federleicht. Zum Schmunzeln und zum Nachdenken. Es geht um die Liebe, um Leidenschaft, um das Begehren, aber auch um Anerkennung, um Eitelkeiten UND vor allem auch um die Frage, wie