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Epilog - Bearbeitung Version 230127

EPILOG Szenenziel Das hinterlassene Taschentuch wirft viele Fragen auf. Statt das Publikum mit vielerlei Fragen zu entlassen, friert das Bild auf der Bühne ein. ca. 30sek. Spannung baut sich auf. Hofmannsthal und Tavia begegnen sich erstmalig in einer Szene. Das Tasten der suchenden Hände, das Berühren der Hände, symbolisiert das Geschehen im Fresko an der Decke der Sixtinischen Kapelle. Rollenbeschreibung: HOFMANNSTHAL Hofmannsthal referiert aus seinem "nie geschriebenen Nachwort zum Rosenkavalier". In der "Gestimmtheit" einer vergangenen Zeit trifft er auf eine ihm unbekannte neue Zeit, die er damals aber bereits vorauszusehen hoffte. Er weiß, die Zeiten haben sich geändert. Der Mensch aber ist Mensch geblieben, wie er war, wie er ist und wie er wohl auch einst sein wird. Ebenso nicht geändert hat sich die Sicht der Menschen auf die Zukunft. Sie wähnen sich bereits kurz vor dem Ziel, streben nach Glück und Sinn, fürchten die nahende Zukunft und sind daher oft pess

Musik und Sprache, Sprache und Musik

Liebe XXXXXXX, man muss Dir gratulieren zu einem großen Wurf. XXXXXX und fast alle im Team sind begeistert! Überschütten uns und unsere Bearbeitung geradezu mit Lobeshymnen. Wie zuvor meine Bearbeitung! Endlich können wir die Arbeit mit und am Text beenden, sind im Hier und Jetzt angekommen. Die Wertschätzung, sogar der Dank des Publikums scheint uns jetzt schon gewiss! Wir haben geliefert. Ich allerdings muss zugeben, nicht ganz so begeistert zu sein. Ich bin jemand, der dort, wo Lob überschießt, Übles sogleich vermutet. "Die Sache ist recht schön und klar, und in der Suppe doch ein Haar!" vergiftete vor kurzem eine "Teufelin", verkleidet als Teufel, den Spaß vom "Sauberwaschen" Jedermanns. Was dort bei unserer frauJEDERmann noch recht unschuldig daherkam, droht hier allzu offensichtlich zum Programm zu werden. Das große Aufräumen hat begonnen. "Fotze", "Fuck", "Universum", "Perpetuum mobile", diese unschönen, ander

Zeit und Ziel vom Rosenkavalier Rodauns

Das Gefühl vom Vergehen der Zeit ist von Alters her verknüpft mit der Verschriftlichung von Sprache. Die Aufzeichnung des gesprochenen Wortes lässt Geschichte, zeitaktuell im Hinblick auf Vergangenes und versehen mit vielerlei Fragestellungen, erfahrbar machen. Gegossen in Literatur wird sie zum kulturellen Vermächtnis. Zugang zum Vergehen der Zeit könnte uns ein "weit hinaus blickendes" Theaterstück, neu inszeniert und in plausibler Aufführung, verschaffen. In ihm erhielte Geschichte Kontur und brächte gar ein wenig Licht in die uns vorauseilende Zukunft. So wäre die Hoffnung. Die weitreichend "unbedingte", daher flau dahinfließende Not unserer Zeit, erhielte in geschichtlicher Anmutung etwas mehr an "Dinglichkeit", und somit Zugriff in der Gestaltung von Gegenwart. Mit einem Blick, ausgehend von der Not unserer Zeit, hinein in die Vergangenheit gewönnen wir einen hoffnungsvollen Ausblick in unsere Zukunft. Kein Zeitalter zuvor hat bewirkt, dass uns die W

Der Ochs und seine verlorene Welt

Der OCHS ist Zeuge einer vergehenden Kultur. Die uns andererseits höchstlebendig den Weg in eine neue Lebenswirklichkeit weist. Dies ist der Horizont, den ich weiter " aufreissen " möchte, um das geistige Erbe, das uns Hugo von Hofmannsthal mit seinem schriftstellerischen Werk, insbesondere mit dem Rosenkavalier und seiner Hauptfigur den Ochs von Lerchenau hinterlassen hat, in den Blick zu nehmen. Denn mit seinen Worten tauchen wir ein in eine Kultur der Erinnerung. Eine Art " Offenbarungswerk ", das unseren Blick öffnen soll für das " Mögliche ". Zunächst dürfen wir darüber staunen, wie unterschiedlich wir mit unserem Team Figuren aus dem Stück erkennen und weiter entwickeln wollen. Hier stehen nichts weniger als " Lebenswirklichkeiten " zur Diskussion. Erinnern wir uns: bei der ersten Darstellung unserer frauJEDERmann gab es aus meiner Sicht eine denkwürdige Aussage, die von da an die Auseinandersetzung mit und um den Stoff befeuerte. Im Prolog