Worte wie eine Spur aus Wolken

"Unsere Leben gehören nicht uns! Von der Wiege bis zur Bahre sind wir mit anderen verbunden, in Vergangenheit und Gegenwart und mit jedem Verbrechen und jedem Akt der Güte erschaffen wir unsere Zukunft."

Wie oft hören oder lesen wir Worte, die uns berühren und so einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Nur unscheinbare Worte vielleicht, und wenn sie nachklingen, wieder und wieder, und nach und nach zu unseren Gedanken, und dann auch zu eigener Sprache werden. Als eine Botschaft, sich sich fest in unseren Herzen, so könnte man es nennen, verankert haben. Uns nicht mehr loslassen. 

Wie der Satz oben aus dem Film Wolkenatlas. "Unsere Leben gehören nicht uns!" Was, wenn wir wirklich "von der Wiege bis zur Bahre mit anderen verbunden" wären? Was wäre, wenn sich unser Leben in anderen Zeiten, vergangene wie künftige, schon etliche Male "ereignet" hätte? Ereignet, wie Worte "dahergesagt", die wir vermeinend früher schon einmal gehört haben, als eine Art déjà-vu?

"Im Anfang war das Wort" heißt es im Prolog des Johannesevangeliums gleich zu Beginn. Später heißt es dort: "Und das Wort ist Fleisch geworden". Worte, wie Zeugnisse "innerster" Gedanken. Worte wie aus Fleisch, geworden in unseren Herzen. 

Das Zitat aus dem Film und die Worte des Prologs passen so gesehen zusammen wie ein Schlüssel zur ewig gleichen Botschaft, wie Worte aus der Zukunft und der Vergangenheit, die heute hier aufeinander treffen. Hier sind sie eins, als zwei Seiten einer Medaille, die in unserer Schöpfung als Urbild angelegt ist. Alles hängt mit allem zusammen. In Gegenwart und Ewigkeit. Wie tröstlich doch Worte klingen, wenn sie mit dem Herzen gehört werden können. Und es geht dabei nicht einmal um Wahrheit. Nur um eine Spur aus Wolken. Hört man mit dem Herz, klingt's gleich wie Musik. 

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

Hochzeit Max&Nadine

Der Schleier des Nichtwissens; Bob Dylans lyrische Prophetie (i.p.)

Der Teufel fährt aus frauJEDERmann - und ist doch noch nur eine vage Idee vom Geschehen...